Anmietung, Kauf eines gebrauchten Treppenlifts oder Kauf eines neuen Treppenlifts – vor dieser Wahl stehen viele Bedürftige. Die Miete eines Plattformlifts erscheint angesichts der hohen Kaufpreise für Treppenlifte lohnenswert. Doch wann zahlt sie sich unter dem Strich tatsächlich aus?
Pro und Contra: Miete statt Kauf
Besonders Plattformlifte werden in einer Vielzahl von Fällen angemietet. Der Grund hierfür ist die Tatsache, dass viele Bedürftige, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, diesen in Folge eines schweren Unfalls oder Sturzes benötigen. Sind allerdings alle körperlichen Beeinträchtigungen behoben und geheilt, besteht für den Plattformlift keine Verwendung mehr. In Folge dessen lohnt es sich nur in Ausnahmefällen, einen Plattformlift zu kaufen und für dessen Finanzierung geradezustehen. Ein monatlicher Fixbetrag, der lediglich in den Bedarfsmonaten anfällt, bedeutet im Endeffekt geringere Kosten als der komplette Neuerwerb.
Dennoch gilt es hierbei zu beachten, dass ein gänzlich erworbener Treppenlift einen Wiederverkaufswert besitzt. Nach der eigenen Benutzung kann man somit einen Großteil der eigenen Kosten zurückerhalten, indem man den gekauften Plattformlift an einen weiteren Bedürftigen oder an einen Treppenhändler verkauft. Darum muss die Miete eines Plattformlifts nicht zwingend günstiger sein als der Kauf eines solchen. Zudem ist das Anmieten eines Plattformlifts nur dann ratsam, wenn ein Ende der Bedarfszeit absehbar ist. Andernfalls summieren sich die Einzelmieten innerhalb weniger Jahre zu einem Betrag zusammen, der den Kaufpreis weit übersteigt. Insofern sollte ein Mietverhältnis im Vorfeld gut überlegt sein.
Treppenlifthändler bleibt Eigentümer
Schließt man einen Mietvertrag für einen Plattformlift ab, bleibt der Treppenlifthändler der rechtliche Eigentümer des Treppenlifts. Für den Zeitraum der Nutzung tritt er allerdings die Nutzungsrechte an den Bedürftigen ab. Hierbei wird am Anfang des Mietverhältnisses ein Pauschalbetrag festgesetzt, der für jeden Monat der Nutzung fällig wird. 50 Euro pro Monat ist ein Richtwert für besonders günstige Treppenliftmieten, häufiger sind die Kosten allerdings noch deutlich höher. 100 Euro pro Monat sind keineswegs ein Ausnahmefall, sondern eher die Regel. Für gewöhnlich geben Treppenlifthändler eine Preisspanne von etwa 50 bis 150 Euro monatlich an. Über ein Jahr hinweg gesehen ergeben sich also Kosten zwischen 600 und 1800 Euro. Dies zeigt, wie wichtig es ist, sich im Vorfeld des Mietkontraktes ausreichend Gedanken zur Finanzierung zu machen. Wird dieser nur drei Jahre gemietet, kann er unter Umstände ganze 5400 Euro kosten – ein Betrag, von dem man sich gut und gerne ein eigenes Objekt zulegen kann und dann für die anfallenden Kosten zumindest die Eigentumsrechte an einem Wertgegenstand erhält.